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Jonas Herde: The Perspective Of The Gardener (Review)

Artist:

Jonas Herde

Jonas Herde: The Perspective Of The Gardener
Album:

The Perspective Of The Gardener

Medium: CD
Stil:

Sehr ruhiger Progressive Rock

Label: Eigenvertrieb
Spieldauer: 49:10
Erschienen: 13.07.2018
Website: [Link]

The Perspective Of The Gardener“ gehört zu einem der dunkelsten und ruhigsten Progressive-Rock-Konzept-Alben der Gegenwart. Das Debüt des Giessener JONAS HERDE verunsichert und verängstigt zugleich, auch weil es eine Atmosphäre verbreitet, die etwas von einem Gruselfilm hat, bei dem man während all der dunklen Bilder ständig darauf wartet, dass mit einem Schlag brachial das Unheil ausbricht. Doch es bleibt bis zum Ende bei bedrohlicher Finsternis – nichts Unheilvolles passiert.

Ähnlich wie das Cover zu The Perspective Of The Gardener verhält es sich auch mit der Musik und dem Text-Konzept, das JONAS HERDE entwirft und damit entfernte Erinnerungen an ROGER WATERS „Amused To Death“ oder die ruhigen, atmosphärischen Alben von OPETH und ANATHEMA wachruft.
Inmitten der Dunkelheit steht ein kleiner Junge und schaut schlafwandlerisch zum feuerroten Mond, die Hand ausgestreckt (Und nein! Das ist definitiv kein Hitler-Gruß, auch wenn wir diesbezüglich in Chemnitz ja permanent in Hysterie verfallen!), weil er so zum Greifen nahe erscheint. Doch man braucht wie die „Purple Birds“ Federn und Flügel, um sich erheben zu können oder wenigstens Träume, die einem den Weg weisen. Gefangen in der Welt seines eigenen Ichs aber schafft man es noch nicht einmal, sich von seinen eigenen Zwängen zu befreien.

Dieses Dilemma bringt auch das musikalische Konzept verstärkt zum Ausdruck, das neben dem dunklen, der Stimmung entsprechend wirklich guten Gesang sowie vielen akustischen Piano- und Gitarren-Passagen besonders von breiten Keyboardflächen, Soundcollagen, synthetischen Streichern und eingeblendeten Sprach-Samples lebt, die eine angenehme Spannung aufbauen und diese immer mehr steigern, bis im abschließenden „The Heritage“ mit Möwengekreisch die letzten Töne davonschweben: „Show me the way / Where my mistakes born / Show me the way/ Where my mistakes belong / Belong.“

Ob JONAS HERDE nach diesem doch deutlich zu ruhig geratenen, progressiven Konzept-Album, das nur in ganz wenigen Momenten mal etwas ausbricht, den richtigen Weg finden wird, bleibt offen. Ein erstes Achtungszeichen ist dieses in völliger Eigenregie von ihm eingespielte und mit einigen großartigen akustischen Gitarren-Soli versehenen „The Perspective Of The Gardener“ auf jeden Fall.

FAZIT: Ein junger Newcomer im Progressive Rock ist JONAS HERDE, der mit seinem Konzept-Album „The Perspective Of The Gardener“ ein finsteres Bild der menschlichen Existenz zeichnet, das sogar die düsteren Visionen eines ROGER WATERS noch übertrifft. Leider opfert er der sehr ruhigen Grundstimmung wegen seinen Mut, während der knapp 50 Minuten auch deutliche Kontrapunkte zu setzen, verspielter und experimenteller zu agieren. Fortsetzung folgt... Hoffentlich!

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3009x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
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Tracklist:
  • The Entering
  • Letting You
  • Sweetwalking
  • Featherless
  • Interlude
  • Purple Birds
  • Undone
  • The Heritage

Besetzung:

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